Pfarrzentrum
Paudorf-Göttweig
Ein Ort des Glaubens
und der Kultur

(K)ein Vergleich
In den ersten christlichen Jahrhunderten wählten die Christen ihre Bischöfe selbst. Davon sind wir, weil sich die Kirche immer mehr verweltlicht und autoritären Systemen angepasst hat, heute weit entfernt. Bischöfe werden auf geheimen Wegen ausgewählt. Der Papst unterschreibt die Ernennung von Männern, die er zumeist gar nicht kennt.
Dieser Tage ist ein unerwarteter Glücksfall eingetreten: Die Erzdiözese Wien erhält einen Oberhirten, den sie selbst will. Und das, obwohl er selbst anfangs gar nicht wollte und einiges Kritische (gegen Pflichtzölibat und für Frauenweihe) gesagt hat, was Rom nicht gefiel.
Dass er es dennoch wurde, spricht für das derzeitige Rom. Das muss anerkennend erwähnt werden.
Josef Grünwidl wurde im Jänner nach Kardinal Schönborns Rücktritt Diözesanadministrator. Der von seinen Pfarrkindern ebenso wie vom Kardinal (er diente ihm u.a. als Sekretär) Geschätzte wird nun dessen Nachfolger.
Papst ernennt Josef Grünwidl zum Wiener Erzbischof
Papst Leo XIV. hat Josef Grünwidl zum neuen Erzbischof von Wien ernannt. Die Berufung des bisherigen Apostolischen Administrators der Erzdiözese Wien zum neuen Leiter der mit mehr als einer Million Katholiken zahlenmäßig größten Diözese Österreichs wurde Freitagmittag im Pressebulletin des Vatikans mitgeteilt. Die Entscheidung sei vor wenigen Tagen vom Papst getroffen und am Mittwoch dem Apostolischen Nuntius in Wien, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, sowie dem künftigen Wiener Erzbischof mitgeteilt worden, teilte die Erzdiözese mit.
Mit Josef Grünwidl kommt an die Wiener Kirchenspitze ein Erzbischof, der noch vor einem Jahr über die Diözesangrenzen hinaus kaum bekannt war. Sich in den Vordergrund zu drängen, war nie die Art des 62-Jährigen. Doch durch sein stilles Wirken in der Seelsorge hat er sich über Jahrzehnte bewährt und überzeugte damit nicht nur in der Erzdiözese, sondern offenbar auch seinen Vorgänger Kardinal Schönborn. Dieser hatte ihn einst zum Sekretär und später zum Bischofsvikar bestellt - und ihn dann wohl auch im Vatikan als Apostolischen Administrator empfohlen. Diesen Übergangsauftrag erfüllte der gebürtige Weinviertler - wie von vielen attestiert wurde - mit Bravour, womit er sich in den Augen der Kirchenleitung für höhere Aufgaben qualifizierte.
Grünwidls Bischofsweihe wird am 24. Jänner im Stephansdom durch Kardinal Schönborn erfolgen.
Gebürtiger Weinviertler
Der neue Wiener Erzbischof wurde am 31. Jänner 1963 in Hollabrunn geboren und wuchs im nahegelegenen Wullersdorf auf, unweit des Benediktinerpriorats Maria Roggendorf. Nach der Matura am erzbischöflichen Aufbaugymnasium in Hollabrunn trat Grünwidl 1981 ins Wiener Priesterseminar ein und studierte Theologie an der Universität Wien. Gleichzeitig belegte er das Konzertfach Orgel an der Musikuniversität. Während eines Studienjahrs in Würzburg fiel die Entscheidung: „Musik bleibt mein Hobby, Priester wird mein Beruf." 1987 empfing er durch Weihbischof Helmut Krätzl die Diakonenweihe, 1988 folgte die Priesterweihe durch Kardinal Franz König.
Sein seelsorglicher Weg führte ihn zunächst als Kaplan nach Wien-St. Johann Nepomuk (ab 1988), dann als Kurat an die Dompfarre Wiener Neustadt (1991) und als Diözesanjugendseelsorger (1993) in die überregionale Arbeit. Von 1995 bis 1998 war er Sekretär des damals frisch ernannten Erzbischofs Christoph Schönborn. Danach war Grünwidl viele Jahre Pfarrer in mehreren Gemeinden des südlichen Niederösterreichs, darunter Kirchberg am Wechsel, Feistritz, St. Corona und Trattenbach. 2007 wurde er Dechant, ab 2014 Pfarrer von Perchtoldsdorf. 2016 folgte die Wahl zum geschäftsführenden Vorsitzenden im Wiener Priesterrat, 2023 die Ernennung zum Bischofsvikar für das Vikariat Süd, 2024 zum Ehrenkanoniker des Stephansdoms.
Dialogbereiter Interimschef
Nachdem Papst Franziskus (2013-2025) das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Kardinal Schönborn genau an dessen 80. Geburtstag am 22. Jänner 2025 angenommen hatte, wurde der damalige Bischofsvikar Grünwidl von ihm zeitgleich zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese Wien bestellt. Seine Aufgabe war seither die interimistische Leitung der Diözese inklusive Verwaltung, seelsorglicher und personeller Koordination, jedoch ohne langfristige Entscheidungen, um dem künftigen Erzbischof nicht vorzugreifen. In dieser Phase profilierte er sich als seelsorglich geerdeter Leiter, geschätzter Prediger und verständiger Gesprächspartner. Diözesanintern wurde sein zuhörender Führungsstil breit geschätzt.
Mit der Ernennung zum Übergangsleiter rückte Grünwidl auch in den Kreis potenzieller Nachfolger. Von Medien auf kirchliche „heiße Eisen" angesprochen, zeigte er sich offen für Reformen. Grünwidl war einst Mitglied der Pfarrer-Initiative, hatte sich von der Reformgruppe jedoch bei deren „Aufruf zum Ungehorsam" wieder zurückgezogen. In aktuellen Interviews betonte er, der Zölibat sei für ihn persönlich eine bewusst gewählte Lebensform, aber „keine Glaubensfrage" - und sollte daher für Priester nicht zwingend vorausgesetzt werden. Beim Thema Frauen in der Kirche ortete er „dringenden Klärungsbedarf": Das Frauendiakonat sollte weiter diskutiert werden, auch eine Aufnahme von Frauen ins Kardinalskollegium wäre für ihn denkbar. Als Administrator nahm er drei Frauen ins diözesane Leitungsteam auf.
Mystik statt Kulturchristentum
Die Zukunft der Kirche sieht Grünwidl jedoch nicht in Strukturfragen, sondern in der geistlichen Erneuerung. Die Seelsorge brauche nicht Funktionäre, sondern „Mystikerinnen und Mystiker", so sein Credo. Wer kirchlich tätig sei, müsse zuerst das eigene geistliche Leben pflegen. Menschen mit „abweichender Lebensführung" oder Glaubenszweifler sollten auf „ein liebendes Herz" treffen, und statt oberflächlichem „Kulturchristentum" brauche es eine persönliche Christusbeziehung, sowie regelmäßiges Gebet, Schriftlesung und Eucharistie. In einer Zeit, in der Zugehörigkeit zur Kirche zunehmend zur bewussten Entscheidung werde, plädierte er für stärkere Begleitung und eine glaubwürdige Verkündigung: Das Evangelium sei „die beste Botschaft, in der es um Frieden, Versöhnung, Gemeinschaft und Hoffnung geht".
Die schrumpfenden personellen und finanziellen Ressourcen der Kirche sind Grünwidl bewusst, musste er doch schon als Pfarrer und Administrator damit umgehen. Insbesondere beim Umgang mit kirchlichen Gebäuden plädiert er für behutsame, gemeindenahe Entscheidungen, die vom Erhalt über Umwidmung bis zur möglichen Veräußerung reichen könnten. Die beste Lösung sei „eine lebendige Gemeinde, damit Kirchen im Dorf bleiben" und weiterhin die spirituelle Grundversorgung sichern könnten. Als diözesaner Interimsleiter sprach er sich für ein pastorales Gebäudekonzept und verstärkte Zusammenarbeit zwischen benachbarten Pfarren aus.
Zum Thema Synodalität forderte Grünwidl bisher eine „heilsame Dezentralisierung", müsse doch nicht jede einzelne Frage zentral in Rom entschieden werden. Neue Beratungs- und Entscheidungsformate könnten helfen, „kirchliche Schwerhörigkeit gegenüber dem Evangelium und den Lebensrealitäten" zu überwinden. Ob und in welcher Weise er sich künftig in politische Debatten einbringen wird, bleibt abzuwarten. Eine Kirche, „die ständig mit dem Zeigefinger zur Tagespolitik Stellung nimmt", lehnte der künftige Erzbischof ab; wo es jedoch um Menschenwürde, Gerechtigkeit und den Schutz Benachteiligter gehe, seien klare Worte unbedingt geboten.
Bergliebhaber und Organist
Ausgleich zum kirchlichen Alltag findet der neue Leiter der Erzdiözese Wien vor allem im Naturerlebnis beim Bergwandern sowie auch beim Musizieren. Musik war für ihn stets „Lebensmittel" und "ein Weg zu Gott", sei es am Klavier oder an der Orgel, berichtete er in einem Radiointerview. Freunde beschreiben ihn als feinsinnigen, humorvollen Menschen und als Fan von Loriot. Zu Grünwidls geistlichen Leitbildern zählen die Benediktsregel („Bete, arbeite und lies") und die heilige Teresa von Avila, deren Gottvertrauen und „zweite Bekehrung" ihn besonders beeindrucken.
„Habe nach Zögern aus ganzem Herzen Ja gesagt“
Dass man in Wien so lange auf die Entscheidung aus Rom warten musste, „hat auch ein bisschen mit mir zu tun", bekannte der designierte Erzbischof am Freitag in einer von der Erzdiözese veröffentlichten Videobotschaft. Er habe „nach einigem Zögern jetzt wirklich aus ganzem Herzen Ja zu dieser Aufgabe gesagt" und freue sich nun sehr darauf, so Grünwidl.
Das Amt des Wiener Erzbischofs sei eine „sehr große und herausfordernde Aufgabe", räumte Grünwidl ein. Die Erzdiözese gehöre zu den großen in der Weltkirche. In den vergangenen neun Monaten sei er als Administrator in diese Aufgabe hineingewachsen und habe viele Bereiche des kirchlichen Lebens bereits kennenlernen dürfen. Die Situation der Kirche wie auch die gegenwärtige Zeit allgemein sei nicht einfach und voller Herausforderungen. Zuversicht sei trotzdem angesagt, denn trotz rückläufiger Zahlen werde die Kirche „nicht weniger wichtig für die Menschen und für unsere Gesellschaft", wenn sie das Evangelium anbiete.
Zu seiner persönlichen Entscheidung sagte Grünwidl: „Zum Ja zu dieser Aufgabe hat mir eine Erkenntnis geholfen, die in diesen Monaten gereift und stärker geworden ist: Gott braucht mich nicht perfekt, sondern er will mich verfügbar."
Freude bei Reformbewegungen
Mit großer Freude ist die Nachricht der Ernennung Josef Grünwidls zum neuen Wiener Erzbischof in vielen Bereichen der katholischen Kirche in Österreich aufgenommen worden. So etwa von katholischen Laienorganisationen und den Ordensgemeinschaften.
Als „erfreuliches Signal an das Kirchenvolk" bezeichnete die Kirchenreform-Bewegungen „Wir sind Kirche", „Pfarrer-Initiative", „Laien-Initiative" und „Priester ohne Amt" die Entscheidung des Papstes für Josef Grünwidl. „Hätte man das Kirchenvolk in die Findung guter Kandidaten einbezogen, wäre er sehr wahrscheinlich genannt worden", hieß es im Glückwunschschreiben. Man erhoffe vom neuen Wiener Erzbischof „mutige Schritte zur Erneuerung unserer Kirche" und ein Einbringen seiner vielfältigen Erfahrung in Seelsorge und Leitung.
Seit seiner Zeit in der Pfarrseelsorge und auch als Bischofsvikar sei es Grünwidl „vor allem um die Zukunft der Gemeinden an der Basis der Kirche" gegangen, so die Reformbewegungen, und weiter: „Es möge ihm gelingen, zusammen mit gleich gesinnten Bischöfen mutige Vorschläge in die Weltkirche einzubringen, - wie es Papst Franziskus von den Bischöfen immer wieder gefordert hat."
Israelitische Kultusgemeinde und Muslime gratulieren Grünwidl
Den neu ernannten Wiener Erzbischof Josef Grünwidl erreichten am Freitag auch "interreligiöse" Glückwünsche. „Herzliche Gratulation und beste Wünsche" kamen etwa vom Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Oskar Deutsch: "Wir freuen uns auf die Fortführung der Zusammenarbeit wie mit den sehr geschätzten Vorgängern Kardinal Christoph Schönborn und Kardinal Franz König", ließ Deutsch via X wissen.
Auch Präsident Ümit Vural gratulierte Grünwidl namens der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) herzlich zur Ernennung. "Wir wünschen ihm Weisheit, Kraft und Gottes Segen für seine neue Aufgabe und Verantwortung. Möge sein Wirken dazu beitragen, dass Verständnis, Respekt und Zusammenhalt in unserem Land wachsen und der interreligiöse Dialog in Österreich weiter gestärkt wird", schrieb Vural in den Sozialen Netzwerken.
(P. Udo Fischer in „Ja - die neue Kirchenzeitung" - 19. Oktober 2025)
(Erzbischof Josef Grünwidl im ORF)
Habemus papam...

Am 8. Mai 2025 wurde Kardinal Robert Francis Prevost aus den USA im Konklave zum neuen Papst gewählt. Er nahm den Namen Leo XIV. an und ist damit der erste US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri.
Mit seiner Wahl beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der katholischen Kirche, das sowohl Kontinuität wie auch neue Impulse verspricht.
Gott segne Leo XIV.!
Viele Menschen hoffen, dass Leo XIV. dem Weg seines Vorgängers Franziskus folgt, dass er Franziskus' Vermächtnis weiterträgt.
„Sprachlos und voller Freude" sind die österreichischen Augustinerpatres über die Wahl ihres früheren Ordensoberen Robert Francis Prevost zu Papst Leo XIV. „Er ist einer von uns - ein Bruder, der jetzt Papst ist. Aber er bleibt einer, der mit uns geht, der diesen Weg mit der Kirche gemeinsam weitergeht", sagte Pater Dominic Sadrawetz, Prior des Wiener Augustinerkonvents, am Donnerstagabend unmittelbar nach der Bekanntgabe des neuen Kirchenoberhaupts im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress. Schon die ersten, auf Ordensgründer Augustinus von Hippo zurückgehenden Worte nach der Wahl hätten das deutlich gemacht: „Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof."
Bereits mehrmals in den vergangenen zwölf Jahren ist Prevost nach Österreich gekommen - zuletzt im November 2024, berichtete Sadrawetz. „So, wie er heute auf der Loggia des Petersdomes stand, haben wir ihn auch bisher kennengelernt.“ „Er hat in der Augustinerkirche auf Latein zelebriert, auf Englisch gepredigt - und auch ein bisschen Deutsch verstanden", berichtete Sadrawetz. Der neue Papst lasse sich sehr auf andere ein, sprachlich wie auch menschlich, nehme sich dafür Zeit. Leo XIV. sei ein „zugänglicher Mensch, der zuhört, den Einzelnen sehr wichtig nimmt, sich für die Menschen interessiert, für ihre Probleme und für das, was sie bewegt".
Der neue Papst hatte einst berühmte Augustiner-Ordensbrüder: Martin Luther, der die Reformation lostrat, Abraham a Sancta Clara, einen der bekanntesten Prediger und Schriftsteller des Barockzeitalters, und schließlich Johann Gregor Mendel als Wegbereiter der modernen Genetik.
Gott segne Leo XIV.!
P. Udo
Siehe auch den ausführlichen Artikel im >>> Juni-Pfarrblatt:
Sonderausstellung „7 Jahrzehnte - 7 Päpste“
(Seite 10 bis 19)
Sonntagsmesse aus
dem Hellerhof Paudorf
Gottesdienstübertragung
auf Servus-TV
am Sonntag, 27. April 2025 >>>
https://www.gottesdienst.at/home
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...and the Winner is
......Austria





















