Unsere Flurdenkmäler

Geschichte und Kultur in der Flur

oder „Wie ich zu den Marterln kam"

 

Klein- und Flurdenkmäler werden oft als Zeichen unserer Kulturlandschaft bezeichnet. Dazu zählen Bildstöcke, im allgemeinen Sprachgebrauch oft als „Marterl“ bezeichnet, Weg- und Feldkreuze, Wetterkreuze und Bildbäume, aber auch Verkehrsdenkmäler wie Gipfelkreuze, Wasserscheidezeichen, Vermessungszeichen und Wetterhäuschen.

 

Ich habe im Jahr 2003 damit begonnen, die Online-Präsentation unserer Pfarre zu erstellen und zu betreuen. Bei meinen erweiterten Planungen und Recherchen für diese Webseite, habe ich auch sämtliche, mir damals bekannten Marterl, Kreuze und Kapellen mit der Kamera neu erfasst und in Beispielen auf der Pfarr-Homepage vorgestellt. Damit war eigentlich mein Interesse für dieses Thema wieder beendet.

Als mir dann im Jahr 2016 ein Bekannter von einer Internet-Plattform namens „marterl.at“ erzählt hat, bin ich wieder neugierig geworden. Es müsste doch interessant sein, auch die Paudorfer Kleindenkmäler der großen Welt zugänglich zu präsentieren. Nach der ersten Kontaktaufnahme wurde ich bald danach zu einer Versammlung und einer Marterlwanderung in sehr netter Gesellschaft eingeladen. Schon im Herbst 2017 konnte ich die Jahresversammlung in Paudorf organisieren und dabei mittels einer Foto-Story unsere Heimat Paudorf vorstellen.

 

Nach dem Registrieren auf dieser Plattform der Arbeitsgemeinschaft des Bildungs- und Heimatwerkes NÖ, wurde ich quasi deren Mitarbeiter. Jetzt habe ich damit begonnen, sämtliche meiner diesbezüglichen Fotos zu sichten und zum großen Teil jedes Objekt neu zu fotografieren und nach schriftlichen Quellen zu forschen. Als Erstes möchte ich hier das Werk des ehemaligen Paudorfer Bürgermeisters Karl Brugger „Kapellen und Marterl in Gemeinde und Pfarre Paudorf“ aus dem Jahr 1994 erwähnen. Er hat damals im Zuge seiner Forschungen für die Häusergeschichte der Gemeinde Paudorf (1996) sämtliche Marterl und Ortskapellen beschrieben und deren Geschichte ausführlich erzählt. Weiters hat unser P. Udo Fischer diese in seinen „Atlas der Pfarre Paudorf-Göttweig" (2002) aufgenommen und mit neuen Erkenntnissen ergänzt. Auch das monatlich erscheinende Pfarrblatt unserer Pfarre war und ist für mich eine wesentliche Quelle des heimatkund-lichen Wissens. Diese Unterlagen und eigene lokale Ermittlungen machten es mir dann möglich, konzentrierte Artikel zu erstellen, für das Internet aufzubereiten und schließlich auf die erwähnte Plattform hochzuladen.

 

Diese Denkmaldatenbank, welche es in dieser Form damals (2016) neben NÖ nur in Salzburg gegeben hat, hält zur Zeit bei einer erfassten Anzahl von 12.530 Objekten (Stand Mai/2025). Es gibt in NÖ geschätzte 45.000(!), also noch Arbeit für nächste Generationen.

Mit einer App auf Smart- oder IPhone oder direkt auf der Web-Seite www.marterl.at können sie darauf zugreifen. Mit ihrem Handy wird dann beim Spazierengehen ein registriertes Marterl über GPS geortet und sie können die Beschreibung direkt ablesen.

Die Mitarbeit von einigen Hundert dieser unentgeltlich forschenden sogenannten Redakteure kann nicht hoch genug geschätzt werden. Sie sind herzlich dazu eingeladen, um bei der Ergänzung dieser Datenbank mitzuarbeiten und ein Gebiet als Ortskundiger zu übernehmen. Es gibt noch viele weiße Flecken in Niederösterreich.

 

Infos über www.marterl.at oder rufen sie unseren Chefredakteur an:

► 0664 8507881 (Hr. Stöger)

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Schloss Meidling

Die Schlosskapelle

des Schlosses Meidling

Ernest-Eiche

Die Flurdenkmäler

im Hellerhof

Ein Baumbild an der

ehemaligen Ernest-Eiche

mit dem Revier-Föster von Meidling

Dr. Richard 
Bamberger
Denkmal

Chronik:

Das Denkmal des in Meidling im Tal (Gem. Paudorf) geborenen Leseforschers und Jugendförderers, dem Humanisten Dr.Dr.h.c. Richard Bamberger (1911-2007), wurde am 13.9.2009 enthüllt.
DDr. Bamberger ist der bislang berühmteste Paudorfer aller Zeiten. Er war der Sohn eines Schuhmachers und seine Liebe zu Büchern führte ihn zur Literatur. 1948 gründete er den "Buchklub der Jugend" und wurde besonders durch Werke wie "Die Welt von A bis Z", die "Kinderwelt von A bis Z", dem "Österreich-Lexikon", sowie Märchen- und Lesebücher bekannt. Er war ein großer Unterstützer unserer Pfarre und nahm über das "Pfarrblatt" Anteil am Geschehen in seiner alten Heimat.

 

Beschreibung:

Bronzeplastik auf einem Steinsockel des Paudorfer Bildhauer und Ikonenmalers Leo Pfisterer.

 

 

Kardinal König
Denkmal

Chronik:

Dem, der Pfarrgemeinde Paudorf-Göttweig zeit seines Lebens nahe stehenden Kardinal Dr. Franz König (1905-2005), wurde hier ein bleibendes Denkmal errichtet. 1996 weihte er das Pfarrzentrum Hellerhof-Paudorf.
Am 11. Oktober 2009 segnete der griechisch-orthodoxe Erzbischof Dr. Michael Staikos die Statue an der 350 Jahre alten Hellerhof-Mauer neben der "Mariazell-Nische" des Hörfarthers Karl-Heinz Schreiner, am ehemaligen "Dorfbrunnen von Dietmarsdorf".

 

Beschreibung:

Lebensgroße sitzend dargestellte Bronzeplastik, geschaffen vom Paudorfer Bildhauer und Ikonenmaler Leo Pfisterer.

Mariazell-Nische

Chronik:

Die vom Künstler Karl-Heinz Schreiner (Hörfarth) gestaltete Mariazell-Nische wurde zusammen mit der gegenüberliegenden Bronzestatue Kardinal König von Leo Pfisterer (Paudorf) am 11.10.2009 vom griechisch-orthodoxen Erzbischof Dr. Michael Staikos gesegnet.
Sie stellt eine Kopie der Gottesmutter von Mariazell dar, an einem Ort, "wo es sich lohnt, sich zum Kardinal zu setzen und hinzuschauen - auf die Mariazell-Nische und hinunter zum Brunnen" (Zitat: Prof. Dr. Heinz Nußbaumer).

 

Beschreibung:

Statue aus Steinguss (45 cm hoch) "Maria mit dem Kind" in mosaikal gestalteter Nische an der Innenseite der Südmauer des Hellerhofgartens-West.

Der Evangelimann

Chronik:

1997 beim ersten Paudorfer Holzbildhauer-Symposium vom litauischen Künstler Algimantas Sakalauskas geschaffen.
Die Liebes- und Brandtragödie, die schließlich Wilhelm Kienzl zu seiner Oper "Der Evangelimann" inspiriert hat, ist nicht frei erfunden, sondern hat sich im Jahr 1812 tatsächlich im Paudorfer Hellerhof zugetragen. Bekannt wurde die Oper vor allem durch die Arie "Selig sind, die Verfolgung leiden...".
Im Jahre 2002 errichtete die Marktgemeinde Paudorf im Bereich der alten Wirtschaftsgebäude des Hellerhofs Paudorf das "Wilhelm Kienzl-Museum", das 2012 umgestaltet und in "Schauplatz Evangelimann" umbenannt wurde.
Das Museum erzählt die Entstehung der Oper nach und stellt den Komponisten Dr. Wilhelm Kienzl, sowie sein musikalisches Umfeld vor. Der Besucher wird in die Entstehungszeit des "Evangelimann" versetzt.

 

Beschreibung:

Mächtige Holzplastik der Figur des Evangelimanns. Sie stand von 1998 bis 2007 vor der "Alten Kapelle" im Hellerhof, ehe sie durch die Abt Johannes Dizent-Statue "ersetzt" (>Abt Johannes Dizent-Museum in der "Alten Kapelle" im Hellerhof) und nach Hellerhof-Ost versetzt wurde.
Im Sommer 2012 wurde die Statue auf einem neu befestigten Platz aufgestellt und gesegnet. Hier ist sie im Bereich der Werkstätte der Lebenshilfe Wölbling nicht durchgehend frei zugänglich.

 

Mauer-Madonna

Chronik:

Die Figur wurde beim 1. Paudorfer Bildhauer-Symposium 1997 vom tschechischen Künstler Jaroslav Buncko geschnitzt. Sie wurde zur Erinnerung an die Sanierung der 1650 errichteten Hellerhof-Mauer vom verdienten PKR-Obmann Erich Neußner angebracht und am 8.5.1999 anlässlich einer Feldmesse gesegnet.

 

Beschreibung:

Holzgeschnitzte Mater Dolorosa (Schmerzhafte Muttergottes) in einer Nische der Südmauer des Hellerhofs, mit einem Schmiedeeisengitter gesichert.

Lourdes-Statue

Chronik:

Diese anmutige Darstellung der Gottesmutter dürfte um das Jahr 1900 ein Grab des Bergfriedhofs zu St. Blasien in Klein-Wien geziert haben. Nachdem die Füße de Statue aus unbekannten Gründen abgebrochen waren, hatte man sie neben alten Grabplatten gelagert. Das genaue Alter der Figur kann nur vermutet werden. Der Paudorfer Pfarrer P. Udo Fischer hatte sie schon 1981 neben dem Aufgang zum Dachboden der Kirche St. Blasien vorgefunden. Auch alte Pfarrangehörige konnten sich nicht erinnern, sie jemals zuvor gesehen zu haben.
Nachdem die Statue von Hubert Scherz und Walter Dürauer „repariert" worden ist, ist sie am 15. August 2024 in einer Nische der nördlichen Hellerhof-Mauer aufgestellt und gesegnet worden.

Im Jahr 1858 erschien die Jungfrau Maria der 14-jährigen Bernadette Soubirous in der Grotte von Massabielle bei Lourdes (Südfrankreich). Insgesamt achtzehn Mal hatte Bernadette eine Vision der „schönen Dame". die sich schließlich als die „Unbefleckte Empfängnis" offenbarte. Während einer dieser Erscheinungen wurde eine Quelle freigelegt, deren Wasser später als wundertätig galt. Lourdes entwickelte sich rasch zu einem bedeutenden Wallfahrtsort für Kranke und Gläubige aus aller Welt. Bernadette wurde 1933 durch Papst Pius XI. heiliggesprochen.

 

Beschreibung:

Relativ große Statue aus Sandstein „Maria Immaculata" im Stil der Lourdes-Statuen. Weiße Madonna mit gefalteten Händen, wehendem Gürtel (blau angedeutet) und einem Perlen-Rosenkranz mit Kreuz als Abschluss. Die Figur steht auf einem restaurierten quadratischen Steinsockel.

Erzbischof Dietmar
Statue

Chronik:

Vom Paudorfer Künstler Leo Pfisterer hergestellt und anlässlich der Feier 1100 Jahre Dietmarsdorf am 28. Oktober 2007 geweiht.

Der Hellerhof und die ehemalige Hörfarther Mühle (heute Privathaus) sind die letzten noch bestehenden Bauten des abgekommenen Dorfes Dietmarsdorf (Dietmannsdorff), welches um 1300 zehn Häuser zählte.

 

Beschreibung:

Bronzestatue des Erzbischofs Dietmar von Salzburg auf einem quaderförmigen Betonsockel.
Namensgeber von Dietmarsdorf (heute Hellerhof), war von 873 bis 907 Erzbischof von Salzburg.
+ am 4. Juli 907 in der Schlacht bei Preßburg. (Niederlage der Bayern gegen die Ungarn. Das Gebiet der Ostmark entglitt für ein halbes Jhdt. der Kontrolle durch das Ostfränkische Reich).

Witzelsdorfer
Altar

Chronik:

Am 8. August 2003 wurde der "Witzelsdorfer Altar" bei Vollmond und Meditationsmusik im Hellerhof-Garten durch P. Udo Fischer geweiht. Dieser Altar erinnert an das zwischen Höbenbach und Eggendorf gelegene "Witzelsdorf", das zu Beginn des 16. Jahrhunderts "untergegangen" ist.
Alle Steine des Altars stammen aus den Äckern dieser abgekommenen Ortschaft, auch die große Altarplatte. Sie wurden im Dezember 2002 Dank der Gemeinde Paudorf und mit Einverständnis des Göttweiger Forstmeisters P. Maurus Kocher unter großen Mühen geborgen.
Ein Grund für die Errichtung bestand im wiederholten Wunsch nach einer Trauungsmöglichkeit im Hellerhof-Garten. Am Fest Christi Himmelfahrt 2004 wurde die erste Hochzeit bei diesem Altar gefeiert.

 

Beschreibung:

Gemauerter Steinaltar aus Findling-Steinen mit den Maßen:
Platte: 1.27 x 0.70 x 0.11 m
Sockel: 0.95 x 0.56 x 0.75 m
Altarstein mit dem eingemeißelten "Jerusalemer Kreuz" und den Jahreszahlen:
MXCVI (1096): Ersterwähnung von Witzelsdorf, ein Wolfker aus diesem Ort nimmt am 1. Kreuzzug und an der Eroberung Jerusalems teil.
MDXXIII (1523): Der letzte Hof von Witzelsdorf verödet.
MMIII (2003): Aufstellung des Altars.

Dorfbrunnen
Dietmarsdorf

Chronik:

Vermutlich der alte Dorfbrunnen, der zur Wende ins 15. Jhdt. abgekommenen Ortschaft "Dietmarsdorf", welche um 1300 aus 10 Häusern und der Mühle (Hörfarther Mühle, heute Privathaus - südlich des Hellerhofs) bestanden hatte. Ein Restbestand des Dorfes ist der "Dietmannshoff", heute Hellerhof-Paudorf.
Der direkt unter der Südmauer des Hellerhofs gelegene Brunnen wurde 2007 freigelegt und vom Hausmüll des 20. Jhdts. gesäubert.

 

 

Beschreibung:

5,50 m tiefer, mit Steinen gelegter Brunnenschacht. Die Brunnenzugang wurde mit einem Eisengittertor gesichert. 

Der Wasserstand beträgt ~2 Meter.

Zum Bereich der Pfarre Paudorf-Göttweig zählen insgesamt 65 Flurdenkmäler der Marktgemeinde Paudorf und 18 Objekte der Marktgemeinde Furth bei Göttweig (Klein-Wien/Steinaweg 8, Göttweig 10)

Flyer - Kleindenkmal-Datenbank

www.marterl.at

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